FOLKSMILCH
Palermo
Vorhang auf für ein musikalisches Schauspiel der ungemein unterhaltsamen und farbenreichen Art. Das Trio folksmilch lädt sein Publikum auf seinem neuen Album „Palermo“ einmal mehr dazu ein, es auf eine unerhört abwechslungsreiche und mitreißende Klangreise durch die vielen Musiken dieser Welt zu begleiten.
Virtuose Crossover-Kunst
Blickt man auf die Namen der an diesem Trio beteiligten Musiker, so erklärt sich das faszinierende bunte musikalische Geschehen auf „Palermo“ im Grunde genommen von selbst. Mit Christian Bakanic (Akkordeon, Perkussion, Gesang), Klemens Bittmann (Violine, Mandola, Gesang) und Eddie Luis (Kontrabass, Perkussion, Gesang) vereinen sich unter dem Namen folksmilch drei Herren, über deren Qualitäten keine Zweifel bestehen. Man hat es hier mit drei Instrumentalisten zu tun, die - wie auch ihre zahlreichen anderen Projekte eindrucksvoll zeigen - für eine leidenschaftlich ausgelebte Offenheit stehen, die das stilistische Grenzgängertum in virtuoser Crossover-Manier zu ihrem Programm machen und den Brückenschlag zwischen den vielen Spielformen und musikalischen Epochen in einer kunstvollen und begeisternden Form zur Vollendung bringen.
Es ist vor allem diese unbekümmert leichtfüßige und enthusiastische Art, mit der das Dreiergespann zu Werke geht und aus dem vielen Verschiedenen ein lebendiges Eins formt, die den Unterschied ausmacht und „Palermo“ aus dem Rahmen des musikalisch Gewöhnlichen fallen lässt. Von der Klassik geht es, wie auf einer Hochschaubahn, auf atemberaubende Weise über den Jazz und (Austro-)Pop, bis hin zur Folklore und Kammermusik. Damit nicht genug, machen folksmilch auf ihrer rasanten Fahrt dann auch noch Abstecher zum Balkan-Swing, Tango Nuevo und Kabarett. Mehr geht eigentlich nicht.
Klassiker der Musikgeschichte in einem neuen Klanggewand
Die von Christian Bakanic, Klemens Bittmann und Eddie Luis mit viel Charme und einer noch größeren Portion Humor einer Neubearbeitung unterzogenen Klassiker, von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung („Palermo“, „Fata Morgana“), Astor Piazzolla („Milonga carrieguera“, „Yo soy Maria“ aus der Tango Operita „Maria de Buenos Aires“), Michael Jackson („Billie Jean“), Franz Lehár („Gern hab ich die Frau’n geküsst“) und Wolfgang Amadeus Mozart („La Noche de Figaro“) erfahren eine aufregende Wiederbelebung. Sie präsentieren sich in neu geschnittenen Klanggewändern, die sie in einem neuen Licht erstrahlen und vollkommen neu entdecken lassen.
Der musikalischen Bogen, den das Trio in seinen eigenwilligen „Covers“ und Eigenkompositionen spannt, ist ein sehr weiter. Dieser Bogen bietet den gefühlvoll ergreifenden und ruhigen Momenten ebenso viel Raum, wie auch den wunderbar gediegenen und eleganten Augenblicken. Die Stücke animieren zum ausgelassenen Tanzen, wie sie auch zum verträumten Schwelgen verführen, sie grooven mit energiegeladenem und schwungvollem Puls und wissen auch mit einer berührenden und melancholischen Note zu ergreifen.
folksmilch vollbringen auf „Palermo“ den oftmals schwer zu meisternden Spagat zwischen höchster Unterhaltung und musikalischem Anspruch mit Bravour. Die Musik des Dreiergespanns ist Ausdruck einer immensen Spielfreude, verbunden mit außergewöhnlichen musikalischen Fähigkeiten. folksmilch macht Musik, die Stimmung atmet und verbreitet, intensiv hinhören und ausgelassen mitfeiern lässt. (Michael Ternai - 2018)