St. Stephan in Hofkirchen
Ihre Außenmauern aus Bruchsteinmauerwerk sind unverputzt geblichen und lassen noch die alten Gerüstlöcher erkennen. Der hohe 2jochige Chor mit Polygon aus dem 2. Viertel des 15. Jh.s hat zarte Kreuzrippengewölbe auf Runddiensten, die von einem umlaufenden Kaffgesims abgefangen werden: die beiden mittleren Dienste schmücken Maskenkapitelle.
Das 3jochige Musikempore mit Kreuzrippengewölbe und einem steinernen Treppenaufgang. An der Südseite befinden sich hohe Fenster, die im Chor Maßwerk und gekehlte Gewände aufweisen. Zwei weitere Chorfenster wurden später vermauert. An der Außenseite umlaufend dreifach abgetreppte schlanke Strebepfeiler nnil je ein spätgotisches Stabwerkportal an der West- und Nordseite. Der Sakristeianbau erfolgte in der Barockzeit: 1878 kam der Dachreiter dazu. Bei der Restaurierung von 1958 wurden einige Fresken freigelegt. Die ältesten im Chor stammen aus dem 4. Viertel des 15. Jh.s und stellen ein Weltgericht dar.
Zwei weitere Wandmalereien wurden im Langhaus an den Triumphbogen-Wänden gefunden, links eine Kreuzigung mit Stiftern und Heiligen aus der 2.H. des 16. Jh.s., rechts eine Anbetung der Könige und der Verkündigung um 1530. - Reich gestalteter Hochaltar von dem Hartberger Bildhauer Johann Feiner und dem Tischler Georg Maurer, die 1647 dazu den Auftrag erhielten; das Hauptbild zeigt die Steinigung des hl. Stephanus, das Oberbild Maria mit dem Kinde. Seitlich an den Chorwänden sind noch zwei spätgotische Sakramentsnischen erhalten.
Die beiden Seitenaltäre sind von 1663 und zeigen gute Oberbilder. Aus der selben Zeit die Knorpelwerkkanzel, von der nur der Korb erhalten ist, und die Figuren der Gottesmutter und des Ecce-Homo-Christus. Die bewegten Statuen der bll. Barbara und Apollonia sind aus der M. des 18. Jh.s und dem Bildhauer Josef Hofstetter zuzuschreiben. Aus den selben Jahren stammt der geschnitzte Beichtstuhl unter der Musikempore. Die Orgel wurde von Ludwig Greß um 1800 gebaut.
In dem Bauernhaus hinter der Kirche, das 1824 bezeichnet ist, befindet sich der Zugang zu einem unterirdischen Gangsystem, das der Landbevölkerung früher als Versteck und Fluchtweg gedient hat.
Beitrag von:
weinblattl